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Epidemiologie Studium: Epidemiologe werden

Seit sich der Mensch niedergelassen hat, gibt es Epidemien mit dramatischen Todeszahlen als Folge. Wie gut, dass es heutzutage Epidemiologen gibt, die sich mit der Ursache und Verbreitung von Krankheiten beschäftigen, und fieberhaft nach Maßnahmen suchen, um viele Menschenleben zu retten. Willst auch du Epidemiologe werden? Ein Epidemiologie Studium macht das möglich! Lies hier mehr zu Inhalten, Voraussetzungen, dem Berufsbild und finde passende Hochschulen.

Was macht die Epidemiologie?

Die Epidemiologie ist ein wichtiger Kernbereich von Public Health bzw. den Gesundheitswissenschaften. Sie beschäftigt sich mit der Ursache und Verbreitung von Krankheiten in bestimmten Bevölkerungen, Regionen und Ländern dieser Welt. Welche Faktoren halten eine Bevölkerung gesund? Welche machen krank? Welche begünstigen den Ausbruch einer Epidemie? Um Ursache(n) und Verbreitungswege wissenschaftlich fundiert zu erfassen, werden Aspekte untersucht, wie zum Beispiel: gesundheitlicher Zustand der Bevölkerung, Gesundheitssystem, Gesundheitsförderung und Prävention, Versorgungsstrukturen, politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen sowie das individuelle Gesundheitsverhalten.

Anhand dieser zu untersuchenden Faktoren werden Erkenntnisse gewonnen. Diese wiederum werden bei Krisenlagen oder Gesundheitsproblemen in einer Region oder Bevölkerung angewendet, aber eben auch, um das Aufkommen einer Epidemie zu vermeiden.

Aktuelles Beispiel, stark vereinfacht: Corona bestimmt derzeit unser aller Leben. Man hat erkannt, dass es bestimmte Risikogruppen gibt, die besonders anfällig und durch Corona gefährdet sind. Somit gilt es, die Risikogruppen zu schützen. Das Gesundheitssystem in Deutschland ist zwar eines der besten weltweit, aber auch dieses System kann vor einem Kollaps stehen, wenn in den Krankenhäusern zu viele Erkrankte gleichzeitig behandelt werden müssen. Was kann ein solches Szenario präventiv vermeiden? – Eine Minimierung von sozialen Kontakten für eine bestimmte Zeit, um gefährdete Menschen zu schützen und das Gesundheitssystem zu entlasten.

Epidemiologie ist ein durch und durch spannender Fachbereich. Das Studium wird nur als Masterstudium angeboten und ist sehr anwendungsorientiert. Was dich im Epidemiologie Studium erwartet, stellen wir dir im Folgenden vor.

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Epidemiologie Studium: Bevölkerungsgruppen gesund erhalten

Studieninhalte

Ziel des Epidemiologie Studiums ist es, dir die grundlegenden Kenntnisse der epidemiologischen und statistischen Forschungsmethoden zu vermitteln. Darüber hinaus lernst du, eigene Forschungsvorhaben zu planen und zu entwickeln. Welche Fragestellungen sind wichtig? Wie kommst du an Daten? Wie wertest du sie aus? Wie lassen sich epidemiologische Studienergebnisse in der Praxis anwenden?

Du lernst also, wie du Daten sammelst, Statistiken erstellst, diese auswertest und zueinander in Beziehung setzt. Mit den gewonnenen Erkenntnissen trägst du erheblich zur Gesundheit der Bevölkerung und zur Unterstützung des Gesundheitssystems bei. Denn Teil des Studiums wird es auch sein, wie man Präventionsmaßnahmen entwickelt, um Infektionskrankheiten gar nicht erst ausbrechen zu lassen.

Eingangs haben wir erwähnt, dass es in der Epidemiologie darum geht, wie sich Krankheiten verbreiten und welche Faktoren dazu beitragen. Dementsprechend geht es nicht nur um medizinische Einflussfaktoren, sondern gleichermaßen auch um soziale, politische und wirtschaftliche Aspekte, denn sie alle tragen zu einem gut funktionierenden Gesundheitssystem sowie einer guten Gesundheit bei.

Je nach Hochschule können die Inhalte im Epidemiologie Studium leicht voneinander abweichen oder unterschiedlich gewichtet werden.

Pflichtmodule sind zum Beispiel:

  • Biometrie / Biostatistik
  • Epidemiologie
  • Public Health
  • Epidemiologische und statistische Methoden
  • Datenbankmanagement
  • Versorgungssysteme
  • Versorgungs- und Prognoseforschung

Neben den Pflichtmodulen kannst du in jedem Studium Schwerpunkte setzen, auch diese können je nach Hochschule unterschiedlich sein.

Mögliche Schwerpunkte sind zum Beispiel:

  • Epidemiologie chronischer Erkrankungen
  • Sozialepidemiologie
  • Pharmakoepidemiologie
  • Genetische und Molekulare Epidemiologie
  • Lebensstilbezogene Epidemiologie
  • Umwelt- und Arbeitsepidemiologie
  • Klinische Epidemiologie
  • Krebsepidemiologie
  • Herz-Kreislauf-Epidemiologie

Dauer & Verlauf

Das Masterstudium Epidemiologie dauert drei bis vier Semester und schließt mit dem Master of Science (M.Sc.) ab, bzw. mit einem Zertifikat, wenn es sich um ein Begleitstudium handelt. Das Studium ist häufig so aufgebaut, dass zunächst die Grundlagen der Epidemiologie thematisiert werden. Hier liegt das Hauptgewicht auf den genannten Pflichtmodulen. Später kommen Wahlpflichtfächer und Spezialisierungen hinzu, mit denen du dich auf ein bestimmtes Gebiet der Epidemiologie fokussieren kannst.

Da die Epidemiologie sehr anwendungsorientiert ist, bringt es nichts, nur die theoretische Seite kennenzulernen. Deshalb sind in der Regel in jedem Studium auch Projektmodule und Kleingruppenarbeiten vorgesehen, in denen du gemeinsam mit deinen Kommilitonen Forschungsfragen bearbeitest.

Beachte, dass je nach Hochschule das gesamte Studium in englischer Sprache stattfindet oder zumindest ein Teil davon. Ein Großteil der Fachliteratur und der epidemiologischen Fachbegriffe kommen nämlich aus dem englischen Sprachraum.

Im letzten Semester des Studiums schreibst du die Masterarbeit, mit der du beweisen sollst, dass du einen Fall selbstständig nach wissenschaftlichen Methoden bearbeiten kannst. Die einzelnen Regelungen zur Masterarbeit kannst du in der Prüfungs- und Studienordnung der jeweiligen Hochschule nachlesen.

Voraussetzungen

Beim Epidemiologie Studium handelt es sich um einen reinen Masterstudiengang, daher musst du grundsätzlich einen ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss nachweisen, vorzugsweise in den Fächern Public Health, Gesundheitswissenschaften, Humanmedizin, Soziologie, Sozialwissenschaften, Psychologie, Biologie, Naturwissenschaften oder Mathematik.

Die weiteren Voraussetzungen für das Masterstudium können je nach Hochschule voneinander abweichen. Wir haben dir hier eine exemplarische Zusammenfassung aufgelistet. Informiere dich bitte gesondert bei deiner Wahl-Hochschule, welche Voraussetzungen du dort erfüllen musst.

  • Das Erststudium muss mit der Note gut (=2,5) oder besser abgeschlossen worden sein
  • Eignungsprüfung
  • Gute Englischkenntnisse, Nachweis mindestens Niveau B2
  • Motivationsschreiben
  • Nachweis von überdurchschnittlichen Kenntnissen in naturwissenschaftlichen Grundlagenfächern
  • Überdurchschnittlich gute Leistungen im Medizinstudium sowie ein positives Empfehlungsschreiben eines Hochschullehrers
  • Wissenschaftlich ausgerichtete Berufstätigkeit (teilweise mindestens drei Jahre) im Bereich der gesundheitswissenschaftlichen Forschung und Anwendungsfeldern

Zielgruppe

Das Epidemiologie Studium richtet sich an Personen, die ein starkes wissenschaftliches, forschungsorientiertes Fundament für die spätere Arbeit im Gesundheitswesen anstreben. Die Universitäten wünschen sich insofern ein großes Interesse an einer starken quantitativen Fundierung. Die Anforderungen sind recht hoch, deswegen informiere dich frühzeitig bei den Hochschulen, welche Unterlagen und welche Voraussetzungen du mitbringen musst und beachte unbedingt die Bewerbungsfristen!

Kosten

Für jedes Studium werden Gebühren fällig, so auch für das Epidemiologie Studium. Wie hoch die Kosten sind, ist allerdings von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich. Wir haben dir auf den Webseiten der Anbieter ein paar Zahlen herausgesucht. Daran kannst du gut sehen, dass sich die Kosten zwischen privaten und staatlichen Hochschulen stark unterscheiden.

An den Universitäten musst du häufig nur den Semesterbeitrag zahlen, der etwa zwischen 120 Euro und 383 Euro liegt. Die Kosten an privaten Hochschulen sind deutlich höher, da sie im Gegensatz zu Universitäten keine Unterstützung vom Staat erhalten. Allerdings bedeutet das nicht, dass Universitäten keine monatlichen Studiengebühren erheben, bei weiterbildenden Masterstudiengängen kann das durchaus der Fall sein. Deswegen solltest du dich unabhängig von den hier genannten Zahlen auch bei deinen Wahl-Hochschulen selbst informieren.

Beispielhafte Kosten für das Epidemiologie Studium
HochschuleKosten
Berlin School of Public Healthingesamt: 10.200 € zzgl. Semesterbeiträge
LMU MünchenGrundbeitrag in Höhe von 62 € sowie Solidarbeitrag Semesterticket in Höhe von 67,40 €
Universität Bremen382,67 € Semestergebühren
Universität Würzburg140,10 € Semestergebühren

Stand: März 2020

Weitere Wege, um Epidemiologe zu werden

Dieser Artikel behandelt das Epidemiologie Studium. Doch dies ist nicht der einzige Weg, um Epidemiologe zu werden. Zum Beispiel bietet sich ebenfalls das Public Health Studium bzw. das Gesundheitswissenschaften Studium an, denn die Epidemiologie ist ein Teilbereich dieser beiden Studienbereiche. Ein anderer, wenn auch längerer Weg ist ein Medizinstudium mit der anschließenden Weiterbildung zum Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie. Zu der Facharztausbildung kannst du mehr in unserem Artikel Virologie Studium nachlesen.

Studiengänge finden, mit denen du Epidemiologe werden kannst:

Berufsbild von Epidemiologen

Wir haben es bereits mehrfach erwähnt: Als Epidemiologe ist es deine Aufgabe, dich mit der Ursache und Verbreitung von Krankheiten zu beschäftigen. Dazu gilt es, viele Faktoren zu beobachten, zu dokumentieren und auszuwerten. Du beobachtest Regionen und Bevölkerungsgruppen über einen gewissen Zeitraum, untersuchst die allgemeine Lebensweise, das Gesundheitssystem, Umwelteinflüsse, soziale Faktoren, nimmst Blutproben und befragst Menschen zu ihrem Lebensstil.

Auf Grundlage deiner Erkenntnisse machst du Risikofaktoren aus, kannst Empfehlungen zur Prävention aussprechen oder im Akutfall zur Eindämmung einer Epidemie beitragen. Du arbeitest Hand in Hand mit Behörden, Ministerien, Gesundheitseinrichtungen, Ärzten. Auch mit Medien bist du in Kontakt, wenn es darum geht, Maßnahmen für die Bevölkerung öffentlich zu machen.

Es geht aber nicht nur um schwerwiegende Infektionskrankheiten, auch Volkskrankheiten fallen in das Aufgabengebiet der Epidemiologen. Schlechte Ernährung, zu wenige Bewegung, Rauchen, zu viel Alkohol – das alles sind Faktoren, die den Gesundheitszustand einer ganzen Population herunterziehen können. Auch in diesen Fällen gilt es, Präventionsmaßnahmen zu erarbeiten und natürlich auch einen Plan für den Akutfall parat zu haben.

Deine Arbeit ist die Forschung, aber die Forschung findet nicht nur in Laboren oder Büroräumen statt. Als Epidemiologe musst du gegebenenfalls in eine von einer Epidemie betroffenen Region reisen – schließlich kannst du nicht nur aus der Ferne und rein theoretisch deinen Job machen.

Ziel ist es, allgemeine Aussagen über den Zusammenhang von Risikofaktoren und krankheitsminimierenden Faktoren machen zu können, um daraus die Erkrankungsraten abzuleiten – und diese im besten Fall so gering wie möglich zu halten.

Aufgaben von Epidemiologen zusammengefasst:

  • Risikofaktoren bestimmen
  • Studien planen, durchführen und evaluieren
  • Befragungen durchführen
  • Daten erheben und analysieren
  • Impfkampagnen planen
  • Blut- und Gewebeproben entnehmen
  • Risikomodelle aufstellen
  • Forschungsergebnisse veröffentlichen
  • Präventionspläne erstellen
  • Nachuntersuchungen durchführen
  • Unterstützung der Ärzte in Katastrophengebieten
  • Frühwarnsysteme erstellen
  • Langfristige Betreuung von Projekten in Regionen, in denen es zum Beispiel viele Fälle von Aids und Cholera gibt
  • Aufklärung der Bevölkerung zu Gesundheitsmaßnahmen

Mögliche Arbeitsplätze für Epidemiologen sind zum Beispiel Universitäten, Forschungsinstitute, Behörden, Ministerien, Einrichtungen im Bereich Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung, nationale und internationale Organisationen sowie Krankenkassen und klinische Forschungseinrichtungen.

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