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Erfahrungsbericht: Bachelor Health Communication an der Universität Bielefeld

Campus und Hochschulgebäude der Uni BielefeldIn diesem Erfahrungsbericht werfen wir einen Blick auf den Studiengang Health Communication, zu Deutsch Gesundheitskommunikation. Svenja-Katharina hat diesen Studiengang an der Universität Bielefeld studiert. Nebenbei hat sie ein Praktikum bei der Allianz Privaten Krankenversicherungs-AG gemacht, um ihre theoretischen Kenntnisse auch in praktischer Hinsicht zu erweitern.

Der Name des Studiengangs klingt spannend und wir haben mit Svenja-Katharina eine Absolventin des Studiengangs gefunden, die uns zum Glück Rede und Antwort stand.

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Erfahrungsbericht von Svenja-Katharina

Liebe Svenja, vielen Dank, dass du dir die Zeit für unsere Fragen nimmst. Wie kamst du zu der Entscheidung, ein Studium im Gesundheitsbereich zu beginnen?

Schon während meines Abiturs war es mein Wunsch, einen medizinischen oder gesundheitswissenschaftlichen Weg einzuschlagen, weil mich dieser Bereich schon immer fasziniert und begeistert hat. Ich wollte aber Medizin nicht im klassischen Sinne studieren, sondern habe mich eher für den gesellschaftlichen Blickwinkel auf das Thema Gesundheit interessiert, da ich hier großes Potential in unserem Gesundheitssystem sehe.

Du hast dich für den Bachelor Health Communication/Gesundheitskommunikation an der Uni Bielefeld entschieden. Wieso fiel deine Wahl auf diesen Studiengang und die Hochschule?

Neben den vermittelten Grundlagen war der kommunikationswissenschaftliche Anteil immer wieder das Bindeglied zwischen dem interdisziplinären Feld innerhalb der Gesundheitswissenschaften

Gesundheitswissenschaften im klassischen Sinne kann man mittlerweile an vielen Hochschulen in Deutschland studieren. Der Bachelor Health Communication ist bisher an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften einmalig. Die Studiengangsbeschreibung hat mich damals sehr neugierig gemacht, da es zwei Professionen, nämlich die Gesundheitswissenschaften und Kommunikationswissenschaften, vereint. Neben den vermittelten Grundlagen war der kommunikationswissenschaftliche Anteil immer wieder das Bindeglied zwischen dem interdisziplinären Feld innerhalb der Gesundheitswissenschaften.

Die Universität Bielefeld ist die bisher einzige Universität, die eine eigene gesundheitswissenschaftliche Fakultät beherbergt. Dies war für mich ein wichtiger Faktor, da ich mir für meine Ausbildung gewünscht habe, auf eine große Expertise und Erfahrung im gesundheitswissenschaftlichen Bereich zurückgreifen zu können. Was sich auch erfüllt hat. Auch nach meinem Studium begegnen mir häufig Namen von Professoren meiner Fakultät, sei es in fachlichen Beiträgen, auf Kongressen oder als Mitglieder wichtiger Institutionen.

Einen weiteren Vorteil, den ich vor allem rückblickend benennen möchte: An der Fakultät war ich nicht nur eine Matrikelnummer, das Verhältnis zwischen Professoren, Lehrbeauftragten und Studierenden ist aufgrund der überschaubaren Größe des Studienganges nicht anonym, man kennt sich beim Namen und nicht selten arbeitet ein Teil der Studierenden auch aktiv an der Fakultät mit.

„Health Communication“ klingt sehr interessant. Kannst du uns einen Einblick in dein Bachelor Studium geben? Was waren die Studieninhalte und welche Schwerpunkte konnte man wählen? Auf welche Einsatzgebiete bereit der Bachelor vor?

Ich fühle mich durch das Studium sehr gut für meinen Berufseinstieg vorbereitet. Aus meinen Erfahrungen im Praktikum kann ich sagen, dass die vermittelten Inhalte so wirklich auch in der Realität zu finden sind.

Es geht vor allem um den Austausch über gesundheitsbezogenes Wissen zwischen professionellen Dienstleistern und Patienten und gesundheitspolitisch aktiven Organisationen. Das klingt vielleicht erst mal ein wenig abstrakt, beinhaltet aber ganz konkrete Ideen, wie zum Beispiel die Kommunikation zwischen Krankenhäusern und Krankenkassen gelingen kann, wie Gesundheitsportale und Informationskampagnen gestaltet werden müssen, damit sie eine positive Wirkung erzeugen können und wie eben diese bei jeden einzelnen Bürger wahrgenommen werden.

Die Studieninhalte sind wie bereits erwähnt sehr vielfältig. Einen wichtigen Bereich stellt das Gesundheitsmanagement dar, betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Grundlagen ergänzt um die Gesundheitspolitik schaffen eine wichtige Basis, da dieses Wissen im gesundheitswirtschaftlichen Bereich natürlich eine große Rolle spielt.

Darüber hinaus finden sich auch Inhalte der Gesundheitspsychologie, der Gesundheitsbildung und -förderung im Lehrplan. Einen weiteren Bereich stellt die Gesundheitsberatung dar, sowohl individuell als auch bei der Beratung von Institutionen, wie zum Beispiel die Beratung eines Krankenhauses. Die Statistik, speziell im gesundheitswissenschaftlichen Bereich die Epidemiologie und Demografie helfen, Alterungsprozesse in der Gesellschaft zu verstehen oder vom Robert-Koch-Institut erhobene Daten interpretieren zu können. Da der Studiengang eine sehr aktuelle Ausrichtung verfolgt, haben wir Studierenden auch gelernt, wie Medien und die Technik auf den medizinischen Alltag Einfluss nehmen. Unter dem Begriff der Gesundheitstelematik verbirgt sich zum Beispiel der Aufbau medizinischer Informationssysteme und Websites.

Die Grundlagen werden vorrangig in den ersten vier Semestern vermittelt. Im fünften Semester hatten wir dann die Möglichkeit, verschiedene Praxisprojekte aus den einzelnen Bereichen zu wählen und das Erlernte ganz konkret anzuwenden. Ich habe beispielsweise eine Umfrage unter Medizinstudenten mitentwickelt und Daten für ein Krankenhaus ausgewertet.

Ich fühle mich durch das Studium sehr gut für meinen Berufseinstieg vorbereitet. Aus meinen Erfahrungen im Praktikum kann ich sagen, dass die vermittelten Inhalte so wirklich auch in der Realität zu finden sind. Die Einsatzgebiete sind natürlich sehr vielfältig, sei es bei Krankenkassen zu Versorgungsfragen, bei der Entwicklung von Gesundheitskampagnen beispielsweise bei der BZgA, in der betrieblichen Gesundheitsförderung, im Krankenhausmanagement oder in der Beratung. Und wenn man sich nach dem Bachelor noch weiter spezialisieren möchte, finden sich ja mittlerweile auch sehr viele Master die einen Schwerpunkt auf die einzelnen Gebiete legen.

Wie beurteilst du deine Studienzeit an der Universität Bielefeld? Wie ist die Studienatmosphäre? Was sind die positiven und nicht so positiven Erfahrungen?

Als besonders positiv habe ich im Nachhinein immer die interdisziplinäre Ausrichtung des Studiums beurteilt. So konnte jeder meiner Kommilitonen im Laufe der dreijährigen Ausbildung seinen persönlichen Schwerpunkt finden und seine Interessen ausloten.

Insgesamt habe ich meine Studienzeit an der Fakultät sehr positiv wahrgenommen. Die schon genannte Größe der Fakultät hat für mich den entscheidenden Vorteil gehabt, dass ich mich optimal in das Studium eingebunden gefühlt habe. Als besonders positiv habe ich im Nachhinein immer die interdisziplinäre Ausrichtung des Studiums beurteilt. So konnte jeder meiner Kommilitonen im Laufe der dreijährigen Ausbildung seinen persönlichen Schwerpunkt finden und seine Interessen ausloten. Im Vergleich zu meinen Erfahrungen aus einem früheren Studium weiß ich zudem, wie wertvoll die gelebte Aktualität des Studienganges „Health Communication“ ist. Die vermittelten Themen bewegen sich auch immer innerhalb aktueller Entwicklungen im Gesundheitswesen.

Besonders anfangs habe ich das doch schon verschulte System des Studiums als einschränkend empfunden, was aber vor allem der allgemeinen Einführung des Bachelors geschuldet ist.

Ich hätte mir zudem gewünscht, dass die Fakultät stärker verzahnt mit anderen Studiengängen an der Universität Bielefeld gewesen wäre und ich auch einige Wahlmöglichkeiten zum Beispiel im Bereich der Sportwissenschaften gehabt hätte. Die Jahrgänge, die nach mir begonnen haben konnten aber von einer Neustrukturierung der Inhalte profitieren. Nun können die Studierenden in einem persönlichen Wahlbereich auch Veranstaltungen anderer Studienrichtungen besuchen, was ich als sehr gewinnbringend beurteile.

Unsere letzte Frage: In welchem Bereich bzw. Einsatzgebiet siehst du eigentlich deine Zukunft? Auf welche Berufsfelder bereitet der Studiengang „Health Communication“ vor?

Allgemein hab ich ja bereits die möglichen Einsatzgebiete der „Gesundheitskommunikatoren“ beschrieben. Ich selbst begeistere mich vor allem für die neuen Versorgungsformen, also dafür, wie sich die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Ärzten, den Krankenhäusern und auch den Krankenkassen optimieren lässt, damit die Bürger letztendlich eine bessere Behandlung erfahren.

Darüber hinaus interessiere ich mich für den Gesundheitsjournalismus, ein natürlich sehr spezieller Bereich. Aber bereits während meines Studiums habe ich hier einige praktische Erfahrungen sammeln können und hoffe, auch in meiner beruflichen Zukunft hier Fuß zu fassen. Ich denke, das zeigt auch, dass Eigeninitiative und das Legen eines persönlichen Schwerpunktes wichtig sind und man so die vermittelten Grundlagen des Studiums optimal nutzen kann.

Svenja, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, unsere Fragen zu beantworten und deine wertvollen Erfahrungen an die Studieninteressenten weitergibst!