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Hebammenkunde Studium

Als Hebamme hilfst du Frauen durch die Schwangerschaft, die Geburt und das Wochenbett. Der Studiengang Hebammenkunde bereitet dich fundiert darauf vor, werdende Mütter durch diese spannende Zeit zu begleiten. Bei uns erfährst du alles zu den Inhalten des Studiums, den Voraussetzungen und den Berufsaussichten. Außerdem listen wir dir Hochschulen auf, an denen du Hebammenkunde studieren kannst.

*Anmerkung: Mit der Verwendung des Begriffes Hebamme ist auch immer der Entbindungspfleger gemeint.

Akademisierung der Hebammenausbildung

Solange es Menschen gibt, gibt es auch sie: Hebammen. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass der Beruf der Hebamme zu den ältesten überhaupt gehört. Dem Ursprung nach war Geburtshilfe eine solidarische Hilfe unter den Frauen. Heute sind Hebammen erfahrene Fachfrauen.

Lange Zeit war der Beruf in Deutschland ein Ausbildungsberuf, in dem zukünftige Hebammen an Hebammenschulen ausgebildet wurden. Damit war Deutschland europäisches Schlusslicht, denn in Europa ist der Beruf der Hebamme längst akademisiert. Seit dem 1. Januar 2020 hat sich das auch in Deutschland geändert. Jetzt gilt: Wer Hebamme werden will, muss studieren. Alle Ausbildungsrichtlinien sind im Hebammengesetz (HebG) zu finden.

Zuvor war die akademische Ausbildung noch optional; vor wenigen Jahren wurde der Studiengang Hebammenkunde (Bachelor of Science) an den Hochschulen ins Leben gerufen. Es geht um die praxisnahe, bedürfnisorientierte Arbeit mit Schwangeren und jungen Müttern, die mit einem wissenschaftlich begründeten Fundament einhergeht.

Hochschultipp

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Das Bachelorstudium „Hebammenwissenschaft“ an der Carl Remigius Medical School antwortet auf die sich verändernden Anforderungen im Hebammenwesen. Der berufsbegleitende Studiengang dauert vier Semester und ermöglicht neue Aufgabenfelder. Mehr Details im Infomaterial.

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Das Hebammen Studium wird als duales Studium angeboten, damit auch der praktische Teil, der in diesem Bereich ja eine entscheidende Stellung einnimmt, nicht zu kurz kommt. 

Warum die Ausbildung überhaupt akademisiert wurde, wie die Übergangsregelungen aussehen für alle, die noch in der Ausbildung stecken und was dich im Hebammenkunde Studium erwartet, erfährst du in diesem Artikel.

Hebammenkunde Studium:

Alle Infos

Warum wurde die Hebammenausbildung reformiert?

Dass die Ausbildung zur Hebamme bzw. zum Entbindungspfleger akademisiert wurde, bedeutet nicht, dass sie vorher schlecht war. Im Gegenteil! Doch die neuen Verordnungen der EU, die Zulassungsbedingungen und die gestiegenen Anforderungen an den Beruf erfordern einen neuen Ausbildungsweg. Das bisherige Gesetz stammte noch aus den 1980er Jahren und entsprach nicht mehr den Anforderungen an eine zeitgemäße Hebammenausbildung.

Zwar sind Schwangerschaft und Kinder gebären ein ewiger Kreislauf der Natur, aber im Laufe der Jahrzehnte gab es neue wissenschaftliche Erkenntnisse und die medizinische Forschung nimmt zunehmend mehr Einfluss auf den Beruf. All diese Erkenntnisse und die große Verantwortung, die der Beruf der Hebamme mit sich bringt, sollen sich auch im Hebammenkunde Studium widerspiegeln.

Die Akademisierung der Ausbildung bringt auch Verbesserungen und Chancen mit sich:

  • Die Anerkennung des Berufes wird sich verbessern.
  • Ein akademisches Studium ist eine Grundlage für ein endlich angemessenes Gehalt und eine tarifliche Höhergruppierung.
  • Der Abschluss wird automatisch in der EU anerkannt.
  • Es wird mehr Wissen in Breite und Tiefe vermittelt.
  • Durch das Studium können Hebammen die gestiegenen Anforderungen in der Versorgung von Mutter und Kind noch besser umsetzen.
  • Angehende Hebammen erhalten während des gesamten Studiums eine Vergütung.

Wie sieht es mit der Übergangszeit aus?

Auch wenn die Hebammenausbildung akademisiert wurde, kann nicht von heute auf morgen alles umgestellt werden. Schließlich müssen die Hochschulen die neuen Studiengänge erst anlaufen lassen, Auszubildende an Hebammenschulen können eine begonnene Ausbildung nicht plötzlich unterbrechen und an die Uni wechseln, bereits laufende Hebammen Studiengänge können ebenfalls nicht einfach auf die neue Studienordnung umgemünzt werden, und Engpässe in der Ausbildung darf es nicht geben.

So sieht der Gesetzgeber Übergangsregelungen für die Ausbildung an der Schule vor: Die Ausbildung an den Schulen kann bis zum 31.12.2022 begonnen werden und muss bis zum 31.12.2027 beendet werden.

Da sich derzeit auch Studierende in Hebammen-Studiengängen nach dem alten Hebammengesetz befinden, gelten für diese auch noch die alten Regelungen weiter: So ist zum Beispiel die Studienvergütung nicht sicher und die Theorie- und Praxisanteile weichen von den neuen gesetzlichen Regelungen ab. Leider kann das zur Folge haben, dass für die Absolventen nach der alten Regelung aus den 80ern nicht die automatische Anerkennung in Europa gilt. Hattest du also vor, nach der Ausbildung oder nach dem Studium im europäischen Ausland als Hebamme zu arbeiten, musst du mitunter bestimmte Auflagen erfüllen, um praktizieren zu dürfen.

Aktueller Stand

Der Deutsche Hebammenverband e. V. (DHV) hat im Januar 2021, also ein Jahr nach dem Start der Akademisierung, eine positive Zwischenbilanz gezogen: Die Nachfrage nach Studienplätzen für ein Hebammenkunde Studium steigt kontinuierlich. Viele Hochschulen arbeiten daran, ihre Studienplätze für diesen Studiengang zu erhöhen, was zugleich auch eine Forderung des DHV ist, damit die Interessenten ausreichend Möglichkeiten zum Studieren haben.

Grundsätzlich steckt das Hebammenkunde Studium noch in den Kinderschuhen. An vielen Hochschulen läuft das alte Studium erst noch aus, bevor der Studiengang nach den neuen Richtlinien startet. Die Tendenz ist auf jeden Fall positiv, allerdings wird sich in den nächsten Jahren in diesem Bereich noch viel verändern.

Passende Hochschulen für Hebammenkunde

Was lerne ich im Hebammenkunde Studium?

Die Studienziele des Hebammenkunde Studiums sind im Hebammen Gesetz festgehalten. Die Vermittlung des Wissens erfolgt auf wissenschaftlicher Grundlage und nach wissenschaftlicher Methodik. Wie anspruchsvoll der Beruf ist, zeigt diese Formulierung:

„Die Hebamme beachtet die besonderen Belange von Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen. Sie berücksichtigt die konkrete Lebenssituation, den sozialen, biographischen, kulturellen und religiösen Hintergrund, die sexuelle Orientierung sowie die Lebensphase der zu betreuenden Frauen und Familien. Sie unterstützt deren Selbständigkeit und achtet deren Recht auf Selbstbestimmung.“

Abgesehen von diesen sozialen Kompetenzen und dem Fingerspitzengefühl, das hier erforderlich ist, kommt ja noch die eigentliche Aufgabe hinzu, nämlich werdende Mütter vor, während und nach der Geburt zu begleiten.

Das Hebammenstudium soll dazu befähigen …

1. hochkomplexe Betreuungsprozesse einschließlich Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung im Bereich der Hebammentätigkeit auf der Grundlage wissenschaftsbasierter und wissenschaftsorientierter Entscheidungen zu planen, zu steuern und zu gestalten,

2. sich Forschungsgebiete der Hebammenwissenschaft auf dem neuesten Stand der gesicherten Erkenntnisse erschließen und forschungsgestützte Problemlösungen wie auch neue Technologien in das berufliche Handeln übertragen zu können sowie berufsbezogene Fort- und Weiterbildungsbedarfe zu erkennen,

3. sich kritisch-reflexiv und analytisch sowohl mit theoretischem als auch praktischem Wissen auseinandersetzen und wissenschaftsbasiert innovative Lösungsansätze zur Verbesserung im eigenen beruflichen Handlungsfeld entwickeln und implementieren zu können und

4. an der Entwicklung von Qualitätsmanagementkonzepten, Risikomanagementkonzepten, Leitlinien und Expertenstandards mitzuwirken.

(4) Das Hebammenstudium soll darüber hinaus insbesondere dazu befähigen,

1. die folgenden Aufgaben selbständig auszuführen:

a) eine Schwangerschaft festzustellen,

b) die physiologisch verlaufende Schwangerschaft durch Durchführung der hierfür erforderlichen Untersuchungen zu beobachten und zu überwachen,

c) Frauen und Familien auf die Geburt, das Wochenbett und die Elternschaft vorzubereiten sowie zur Ernährung, Pflege, Hygiene und Versorgung des Neugeborenen und des Säuglings anzuleiten und zu beraten,

d) belastende Lebenssituationen und psychosoziale Problemlagen bei Frauen und deren Familien zu erkennen und gegebenenfalls auf erforderliche Maßnahmen zur Unterstützung hinzuwirken,

e) über die Untersuchungen aufzuklären, die für eine möglichst frühzeitige Feststellung von Risikoschwangerschaften oder Regelwidrigkeiten und Komplikationen in der Schwangerschaft erforderlich sind,

f) Anzeichen von Regelwidrigkeiten, die eine ärztliche Behandlung erforderlich machen, in der Schwangerschaft, bei der Geburt, während des Wochenbetts und während der Stillzeit zu erkennen und die im jeweiligen Fall angemessenen Maßnahmen für eine ärztliche Behandlung zu ergreifen,

g) Frauen und Familien bei Totgeburten und Fehlgeburten sowie bei Abbrüchen von Schwangerschaften nach der zwölften Schwangerschaftswoche zu betreuen und zu begleiten,

h) während der Geburt Frauen zu betreuen und das ungeborene Kind mit Hilfe geeigneter klinischer und technischer Mittel zu überwachen,

i) physiologisch verlaufende Geburten bei Schädellage durchzuführen,

j) im Dringlichkeitsfall Steißgeburten durchzuführen,

k) die Frau und das Neugeborene fachgerecht in die ärztliche Weiterbehandlung zu übergeben,

l) Hilfe bei ärztlichen Maßnahmen unter Fortsetzung der Hebammenhilfe zu leisten,

m) im Notfall und bei Abwesenheit einer Ärztin oder eines Arztes die medizinisch erforderlichen Maßnahmen, insbesondere die manuelle Ablösung der Plazenta, an die sich gegebenenfalls eine manuelle Nachuntersuchung der Gebärmutter anschließt, einzuleiten und durchzuführen sowie

n) im Notfall die Wiederbelebungsmaßnahmen bei der Frau und dem Neugeborenen durchzuführen,

o) das Neugeborene und die Mutter nach der Geburt und im Wochenbett zu untersuchen, zu pflegen und deren Gesundheitszustand zu überwachen,

p) über Fragen der Familienplanung angemessen aufzuklären und zu beraten,

q) die angewendeten Maßnahmen, den Schwangerschaftsverlauf, die Geburt und das Wochenbett zu dokumentieren,

2. ärztlich angeordnete Maßnahmen eigenständig durchzuführen, insbesondere Maßnahmen der Erstversorgung von Mutter und Neugeborenem nach geburtshilflichen Eingriffen und Operationen,

3. interprofessionell mit anderen Berufsgruppen fachlich zu kommunizieren und effektiv zusammenzuarbeiten und bei der Zusammenarbeit individuelle, multidisziplinäre und berufsübergreifende Lösungen vor allem für regelwidrige Schwangerschafts-, Geburts- und Wochenbettverläufe zu entwickeln und teamorientiert umzusetzen.

Quelle: www.gesetze-im-internet.de/hebg_2020/BJNR175910019.html#BJNR175910019BJNG000400000

Die Lernziele sollen auf der Grundlage eines modularen Curriculums erfolgen, das jeweils von den Hochschulen erstellt wird.

Dauer und Struktur des Hebammenkunde Studiums

Das Hebammengesetz sieht eine Dauer von sechs bis acht Semestern vor und ist als duales Studium konzipiert. Auch wenn viele denken mögen, dass eine Akademisierung weniger Praxis bedeutet: wir können sie beruhigen. Denn vorgesehen sind mindestens 2.200 Stunden für den berufspraktischen Teil und mindestens 2.200 Stunden für den Theorieteil an der Hochschule. Die Theorie- und die Praxisphasen sind eng aufeinander abgestimmt.

Berufspraktischer Teil des Studiums

Die berufspraktischen Phasen werden in Krankenhäusern, bei freiberuflichen Hebammen oder in ambulanten hebammengeleiteten Einrichtungen (beispielsweise Geburtshäusern) absolviert. Dabei sollen die Studierenden in den Praxisphasen gezielt von praxisanleitenden Personen angeleitet werden, sodass eine enge Betreuung gegeben ist.

Als Grundlage gibt es einen Praxisplan, mit dessen Hilfe die Studienziele erreicht werden sollen.

Am Ende des Studiums erhältst du den akademischen Grad Bachelor of Science (B.Sc.). Zudem steht das staatliche Hebammenexamen an, das du bestehen musst, um dich Hebamme bzw. Entbindungspfleger nennen zu dürfen.

Welche Voraussetzungen brauche ich für das Hebammen Studium?

Das Hebammengesetz sieht folgende Zulassungsvoraussetzungen zum Studium vor:

  • Mindestens zwölfjährige allgemeine Schulausbildung oder
  • eine abgeschlossene Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger/in, zur Pflegefachfrau oder -mann oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in
  • Die Bewerber dürfen sich nicht eines Verhaltens schuldig gemacht haben, aus dem sich die Unwürdigkeit oder Unzuverlässigkeit zur Absolvierung des Hebammenstudiums ergibt.
  • Gesundheitliche Eignung zur Absolvierung des Hebammenstudiums
  • Ausreichende Deutschkenntnisse

Wenn du im Ausland lebst und dich fragst, ob dein Schulabschluss dich zum Studium berechtigt, kannst du im Infoportal zu ausländischen Bildungsabschlüssen recherchieren: https://anabin.kmk.org/anabin.html

Zusätzlich können die Hochschulen noch eigene Voraussetzungen fordern. Das sind zum Beispiel:

  • Vierwöchiges Vorpraktikum
  • Numerus Clausus
  • Auswahlverfahren, Assessment Center mit schriftlichen Tests und Interviews 
  • Vertrag oder verbindliche Zusage mit einer Praxiseinrichtung
  • Polizeiliches Führungszeugnis

Persönliche Voraussetzungen

Bevor du das Hebammenkunde Studium beginnst, solltest du dir bewusst machen, dass es sich um einen sehr kontakt- und körpernahen Beruf handelt. Wenn du damit kein Problem hast, solltest du im besten Fall noch diese weiteren persönlichen Voraussetzungen mitbringen:

  • Bewusstsein für eine bedarfs- und bedürfnisorientierte Versorgung
  • Bereitschaft zur selbstständigen Tätigkeit
  • Motivation
  • Einfühlungsvermögen in die Umstände und Situationen der Schwangeren und Mütter
  • Kontaktfreude
  • Bereitschaft, rund um die Uhr und auch an Feiertagen und Wochenenden zu arbeiten = Flexibilität
  • starke Nerven
  • Teamfähigkeit
  • Zuverlässigkeit

Du wirst darauf geschult, den individuellen Bedürfnissen deiner „Schützlinge“ gerecht zu werden. Da deine Arbeit als Hebamme sehr kontaktnah ist, ist eine vertrauensvolle Beziehung die beste Grundlage für deine Arbeit mit Müttern und Familien.

Berufsaussichten

Das Problem ist nicht unbekannt, gerade für schwangere Frauen, die auf der Suche nach einer Hebamme sind: Tendenziell bekommen sie bei ihrer Suche mehr Absagen und bis eine Hebamme gefunden ist, können viel Zeit und Nerven draufgegangen sein. Hebammen sind chronisch ausgebucht und grundsätzlich gibt es leider viel zu wenige in Deutschland, was nicht zuletzt den schlechten Arbeitsbedingungen geschuldet ist. Mit der Akademisierung schwingt auch die Hoffnung mit, dass sich mehr junge Menschen dafür entscheiden, Hebamme oder Entbindungshelfer zu werden und unter anständigen, fairen Bedingungen arbeiten zu können.

Es ist nicht unüblich, dass Hebammen freiberuflich tätig sind, allein oder im Team arbeiten (zum Beispiel in Hebammenpraxen oder Geburtshäusern). Dabei betreuen sie schwangere Frauen, junge Mütter und angehende Familien sowohl in Einrichtungen als auch im häuslichen Umfeld.

In Krankenhäusern arbeiten Hebammen in den sogenannten geburtshilflichen Stationen wie dem Kreißsaal, der Schwangerenstation oder der Wochenbettstation, wo sie ein Studium zur Stationsleitung qualifiziert. Auch Schwangerenberatung und die Elternschule gehören zu ihrem Einsatzgebiet.

Wie sieht der Tätigkeitsbereich einer Hebamme genau aus?

Mutter und Hebamme beugen sich liebevoll kümmernd über ein BabyDas Aufgabengebiet ist größer, als so manch einer vielleicht denkt. Angefangen bei der Schwangerschaft, über die Geburt bis hin zum Ende der Stillzeit steht sie der (werdenden) Mutter in allen Belangen zur Seite.

Sie betreut, begleitet und überwacht, sie hilft bei Schwangerschaftsbeschwerden, bei der Geburtsvorbereitung und nach der Geburt gibt sie Rückbildungskurse sowie Still- und Ernährungsberatung. Dabei behält die Hebamme immer die Bedürfnisse der Schwangeren und die des Kindes im Auge und hinterfragt ihr eigenes Handeln kritisch und wissenschaftlich.

Eine andere Karrieremöglichkeit ist der Gang in die Forschung, das betriebliche Qualitätsmanagement oder Risikomanagement in klinischen und außerklinischen Praxen. Der Masterstudiengang qualifiziert dich für Bereiche wie Hebammenforschung, Ausbildung und Leitungsfunktionen. Solche Arbeitsbereiche können sein:

  • Qualitätsentwicklung und Prozessmanagement
  • Konzeptuelle oder leitende Aufgaben
  • Berufspolitische Arbeitsfelder

Auch ein Denken "out of the box" kann sich lohnen: Vielleicht kannst du dir sogar vorstellen, dich irgendwann ganzheitlich um Menschen zu kümmern? Dann hast du die Möglichkeit, eine Ausbildung zum Heilpraktiker zu machen - denn es gibt spezielle Kurse für alle, die bereits medizinische Vorkenntnisse mitbringen. Und als Hebamme hast du die!

Wie viel verdienen Hebammen?

Genaue Aussagen über das Gehalt von Hebammen zu treffen, ist eher schwierig. Zum einen, weil sich das Gehalt grundsätzlich nach verschiedenen Kriterien richtet, zum anderen, weil viele Hebammen selbstständig sind. Eine Hebamme im öffentlichen Dienst bekommt ein anderes Gehalt als eine Hebamme, die in einer privaten Praxis oder freiberuflich arbeitet.

Eine Hebamme, die zum Beispiel in einem städtischen Krankenhaus angestellt ist, wird nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes – Pflege bezahlt.

EntgeltgruppeStufe 1Stufe 2Stufe 3Stufe 4Stufe 5Stufe 6
P164.490 €4.648 € 5.156 €5.749 €6.010 €
P154.394 €4.538 €4.898 €5.329 €5.494 €
P14 4.288 € 4.428 € 4.780 €5.257 €5.344 €
P134.181 €4.318 €4.661 €4.909 €4.973 €
P123.969 €4.099 € 4.424 €4.624 €4.717 €
P113.756 €3.879 € 4.187 €4.392 €4.485 €
P103.545 €3.660 €3.985 €4.142 €4.241 €
P93.373 €3.545 €3.660 €3.880 €3.973 €
P83.108 €3.257 €3.448 €3.602 €3.818 €
P72.932 €3.108 €3.379 €3.514 €3.654 €
P62.473 €2.634 €2.797 €3.142 €3.230 €3.392 €
P5 2.376 €2.596 €2.661 €2.769 €2.851 €3.042 €

Gültigkeit der Tabelle: ab 01.04.2022

Es gibt aber natürlich auch viele Hebammen, die nicht in öffentlichen Einrichtungen arbeiten und dementsprechend nicht nach Tarif bezahlt werden. Dafür haben wir ebenfalls einige Gehaltsbeispiele herausgesucht:

Beispiele für Gehälter von Hebammen

TätigkeitBrancheGeschlecht und AlterUnternehmensgrößeBruttogehalt/Monat
HebammeGesundheitswesenw, 40 Jahre1001 - 50002.612 €
HebammeKrankenhäuserw, 30 Jahre501 - 10002.061 €
Arzthelferin / HebammePharmaw, 47 Jahre101 - 5001.996 €
HebammeGesundheitswesenw, 25 Jahre101 - 5002.131 €
Leitende HebammeKrankenhäuserw, 43 Jahre1001 - 50003.515 €

(Quelle: Gehalt.de, Stand 02/2021)

Laut dem Deutschen Hebammenverband e. V. liegt das durchschnittliche Gehalt einer Hebamme bei 2.797 Euro brutto im Monat (Stand 02/2021).
Der Median liegt laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit bei 3.593 Euro brutto monatlich. Aber gerade Berufsanfänger verdienen momentan noch deutlich weniger, erst mit mehr Berufserfahrung steigt auch das Gehalt.

Obwohl Hebammen eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe haben, haben sie zum Teil mit existenziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Grund sind die schlechten Arbeitsbedingungen, die schlechte Vergütung und sehr hohe Versicherungssummen für einen möglichen Schadensfall.

An dieser Stelle ist tatsächlich die Politik gefragt, um dem traditionsreichen, wichtigen und im wahrsten Sinne des Wortes existenziellen Beruf den Rücken zu stärken und dessen Überleben zu sichern. Die Antwort ist die Akademisierung der Ausbildung. Wie sich diese auf das Gehalt und die Arbeitsbedingungen auswirken wird, bleibt abzuwarten.

Noch mehr Gehaltszahlen gewünscht? Dann informiere dich in unserem Überblicksartikel zum Gehalt im Gesundheitswesen.

28 Hochschulen, die ein Hebammenkunde Studium anbieten

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