Ein Bachelorstudium Gesundheitsmanagement hast du bereits hinter dir oder steckst gerade mitten im Abschluss und nun überlegst du, ob du noch einen Master Gesundheitsmanagement machen sollst? Wir nennen dir einige Gründe, die dich überzeugen könnten:
- Du kannst dein Fachwissen im Bereich Gesundheitsmanagement ausbauen und vertiefen.
- Ebenfalls erweitert sich dein Erfahrungshorizont durch das Masterstudium: im Zuge von Praxismodulen, Praktika oder Auslandsaufenthalten.
- Ein Masterabschluss öffnet dir die Tür zum MBA und zur Promotion.
- Mit einem Master Gesundheitsmanagement können sich auch deine Karriere-Aussichten verbessern. Du erhältst nicht zwangsläufig mehr Geld (die Wahrscheinlichkeit ist jedoch recht hoch), aber mit einem höheren Abschluss kannst du schneller eine wichtige Position besetzen – und zum Beispiel so mehr Gehalt bekommen und verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen.
Um im Gesundheitsmanagement arbeiten zu können, benötigst du ein breites Fachwissen. Entsprechend werden dir im Master Gesundheitsmanagement vor allem gesundheitswissenschaftliche sowie betriebswirtschaftliche Inhalte vertiefend vermittelt. Bedenke, dass je nach Hochschule die Inhalte voneinander abweichen können oder unterschiedlich gewichtet sind. Es empfiehlt sich also immer, die einzelnen Studienverlaufspläne einzusehen und auf dieser Basis die Entscheidung für eine Hochschule zu treffen.
Mögliche Inhalte des Masters Gesundheitsmanagement sind:
- Betriebswirtschaft
- Finanzen und Controlling
- Management
- Health Care Management
- Public Health
- Gesundheitspsychologie
- Gesundheitsrecht
- Prävention und Gesundheitsförderung
- Methoden des Projektmanagements
- Markt und Staat
- Führung und Nachhaltigkeit
- Wissenschaftliche Methodik
Mögliche Schwerpunkte und Spezialisierungen sind:
- Digitalisierung in Medizin und Pflege
- Public Health
- Personalgewinnung und -bindung in Medizin und Pflege
- Erfolgsorientiertes Controlling
- Finanzen und Controlling
- Marketing und Vertrieb
- Psychische Gesundheit
- Management in Krankenhäusern
- Management in Gesundheitseinrichtungen und Pflegediensten
Bei einigen Master-Studiengängen ist ein Praktikum vorgesehen, damit du nicht nur Wissenschaft und Theorie büffelst, sondern auch einen ganz praktischen Einblick in das Gesundheitsmanagement bekommst.
Im letzten Semester deines Studiums hast du Zeit, deine Masterthesis zu schreiben. Ist diese erfolgreich und bestehst du die Prüfungen, schließt du das Studium je nach Studiengang und Uni, FH oder Akademie mit dem Master of Arts (M.A.) oder Master of Science (M.Sc.) ab.
Um den Master absolvieren zu können, musst und solltest du einige Voraussetzungen erfüllen. Wie du schon vom Bachelorstudium weißt, gibt es formale Voraussetzungen, die die Hochschulen vorgeben, damit du überhaupt zum Master Gesundheitsmanagement zugelassen wirst. Dann gibt es noch die persönlichen Voraussetzungen, welche nicht zwingend nötig sind, die dir aber das Studium und später den Beruf erleichtern.
Formale Voraussetzungen
- Erstes abgeschlossenes Hochschulstudium mit wirtschaftswissenschaftlichem bzw. gesundheitswissenschaftlichem Schwerpunkt
- Teilweise Abschlussnote nicht schlechter als 3 oder sogar 2,5
- Je nachdem wie viele ECTS im Erststudium erworben wurden, kann es zur Belegung von Extrakursen oder einer Eignungsprüfung kommen
- Teilweise kommt es zu individuellen Auswahlverfahren der einzelnen Hochschulen
- Teilweise abgeschlossene Berufsausbildung bzw. aktuelle Berufstätigkeit
- Teilweise Motivationsschreiben
Persönliche Voraussetzungen
Die persönlichen Voraussetzungen für einen Master Gesundheitsmanagement werden ab und an explizit von einigen Hochschulen gewünscht, aber auch wenn sie nicht genannt werden, solltest du sie im besten Fall mitbringen:
- Interesse an Gesundheitswissenschaften, dem deutschen Gesundheitssystem und der Gesundheitsbranche
- Interesse an Betriebswirtschaft
- Interesse an medizinischen Fragestellungen
- Gute Englischkenntnisse
- Befähigung und Interesse am wissenschaftlichen Arbeiten
- Analytische Fähigkeiten
- Guter Umgang mit Menschen und Freude an der Kommunikation
Je nachdem für welchen Studiengang du dich entscheidest, können andere formale oder persönliche Voraussetzungen gewünscht sein. Beim Master Studiengang Rehabilitation, Prävention und Gesundheitsmanagement solltest du zum Beispiel auch eine gewisse körperliche Fitness mitbringen.
Dauer: 3 bis 6 Semester
Abschluss: Master of Arts (M.A.) oder Master of Science (M.Sc.)
ECTS-Credits: 90 bis 120
Studienformen: Vollzeit, Fernstudium, berufsbegleitendes Präsenzstudium, duales Studium
Der Master Gesundheitsmanagement wird in allen Studienformen angeboten. Wenn du zum Beispiel direkt nach dem Bachelorabschluss den Master dranhängst, kannst du dieses auch weiterhin in Vollzeit tun. Wenn du berufstätig bist, kannst du ein Fernstudium oder ein berufsbegleitendes Präsenzstudium wählen. Beide sind auf die Bedürfnisse von berufstätigen Menschen ausgerichtet und die akademischen Abschlüsse werden genauso anerkannt wie bei einem Vollzeitstudium.
Wie hoch die Kosten für den Master Gesundheitsmanagement sind, hängt besonders davon ab, ob du an einer privaten oder staatlichen Hochschule studierst. Wir haben beispielhaft einige Kosten herausgesucht:
Hochschule | Kosten |
---|
Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) | 390 € pro Monat |
IU Fernstudium | 273 € bis 673 € pro Monat – je nach Studienzeit und Teilzeit/Vollzeit |
Deutsche Sporthochschule Köln | rund 279 € Semesterbeitrag |
FOM | 350 € pro Monat (insgesamt 10.500 €) |
DIPLOMA Hochschule | 297 € pro Monat (9.895 € gesamt) |
Stand: September 2020
Die Kosten hängen zum Teil davon ab, für welche Studienform du dich entscheidest.
Hinzu können noch weitere Kosten kommen. Einige Hochschulen erheben zusätzlich zu den hier angegebenen Studiengebühren auch einmalige Immatrikulationsgebühren oder Prüfungsgebühren. Teilweise sind sie bereits in den Studiengebühren enthalten, teilweise kommen sie noch on top – das erfährst du auf den jeweiligen Webseiten der Hochschulen.
Im Falle eines Fernstudiums Gesundheitsmanagement mit Präsenzphasen können zudem auch Reise- und Übernachtungskosten auf dich zukommen, sofern der Standort nicht in unmittelbarer Nähe zu dir ist.
Die gute Nachricht ist, dass die Arbeit in der Gesundheitsbranche krisensicher und konjunkturunabhängig ist, denn solange es die Menschheit gibt, werden auch die Themen Krankheit und Gesundheit ganz oben auf dem Plan stehen. Und je älter die Menschen werden, desto länger sind sie auf eine gesundheitliche Versorgung angewiesen. Ohnehin befindet sich das Gesundheitswesen im Umbruch und führt zu vielen Herausforderungen. Es gibt knappe Budgets, zu wenig Fachkräfte, neue Krankenhäuser entstehen, andere müssen geschlossen oder zusammengelegt werden.
Zu den Aufgaben eines Gesundheitsmanagers gehört es, sowohl die Finanzen als auch die Abläufe in Einrichtungen des Gesundheitswesens im Blick zu haben. Dabei kannst du in unterschiedlichen Positionen tätig sein.
In erster Linie übernimmst du als Gesundheitsmanager betriebswirtschaftliche Aufgaben in allen Einrichtungen des Gesundheitswesens. Das sind Controlling, Finanzverwaltung, Einkauf, Personalführung und Bedarfsplanung. Du sorgst dafür, dass die Patienten bestmöglich behandelt werden können und dass das Pflegepersonal gute Arbeitsbedingungen hat. Allerdings musst du gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit der Einrichtung im Blick behalten und darfst das Geld nicht unbedacht ausgeben.
Je nach Aufgabenbereich in der Berufswelt erarbeitest du auch Finanzierungskonzepte, entwickelst Versorgungs- oder Betreuungskonzepte oder sorgst als betrieblicher Gesundheitsmanager dafür, dass der Arbeitsplatz der Mitarbeiter bestmöglich gesundheitsförderlich ausgelegt ist.
Auf jeden Fall aber bist du nach dem Studium qualifiziert, Führungsaufgaben und -positionen im Gesundheitswesen zu übernehmen. Du kannst zum Beispiel arbeiten bei:
- Krankenhäuser und Kliniken
- Pharmaindustrie
- Krankenversicherungen
- Rehazentren und weitere Pflege- und Gesundheitseinrichtungen
- Gesundheitsindustrie
- Öffentliche Einrichtungen
- Beratungsunternehmen
- Freizeit- und Wellnesseinrichtungen
Eine Frage interessiert dich möglicherweise besonders: Wie viel verdienst du als Gesundheitsmanager? Diese Frage lässt sich leider nicht pauschal beantworten, da sich die Höhe des Gehaltes nach verschiedenen Faktoren richtet. Mit einem Masterabschluss in Gesundheitsmanagement kannst du mehr verdienen als mit einem Bachelorabschluss, allerdings ist das keine Garantie. Deine Position, deine Aufgaben und dein Verantwortungsbereich haben ebenfalls Einfluss auf dein Einkommen, ebenso wie die Größe des Unternehmens und der Standort.
Nachfolgend listen wir einige beispielhafte Gehälter auf, beachte jedoch, dass diese keinesfalls verbindlich sind.
Beispiele: Gehalt im Gesundheitsmanagement
Tätigkeit | Branche | Geschlecht und Alter | Unternehmensgröße | Bruttogehalt/Monat |
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Gesundheitsmanager | Gesundheitswesen | m, 27 Jahre | 51 - 100 | 2.695 € |
Gesundheitsmanager | Autoindustrie | w, 51 Jahre | 1001 - 5000 | 4.826 € |
General Manager | Versicherungen | w, 25 Jahre | 1001 - 5000 | 3.067 € |
Betrieblicher Gesundheitsmanager | Touristik, Freizeit | w, 44 Jahre | 6 - 20 | 4.080 € |
Sport- und Gesundheitsmanager | Gesundheitswesen | w, 34 Jahre | 101 - 500 | 4.683 € |
Personalleitung | Chemie, Verfahrenstechnik | w, 30 Jahre | 1001 - 5000 | 4.866 € |
Quelle: Gehalt.de
Wie sieht das Gehalt generell in der Gesundheitsbranche aus? Das erfährst du in unserem Artikel "Gehalt im Gesundheitswesen".