Ob es noch freie Studienplätze für einen der vier genannten Medizinstudiengänge gibt, kannst du auf der Website www.freie-studienplaetze.de (ein Angebot von Hochschulkompass und Hochschulstart) in Erfahrung bringen. Oder du wirfst einen Blick auf die jeweilige Seite zum Losverfahren der betroffenen Universität.
Im Abschnitt „Welche Hochschulen bieten ein Losverfahren an“ findest du eine Tabelle, wo alle Universitäten verlinkt sind, die ein Studium im Bereich Medizin anbieten und entsprechend verlosen können.
Achtung: Du kommst auf die Website freie-studienplaetze.de aber wirst nicht fündig? Das kann daran liegen, dass die Studienplatz-Börse von freie-studienplaetze.de ihre Pforten wieder schließt, sobald die Losverfahren für das jeweilige Semester abgeschlossen sind.
Das Losverfahren wird immer erst durchgeführt, nachdem das normale Vergabeverfahren beendet ist. Aber wann endet dieses konkret? Die Verordnung über die Vergabe von Studienplätzen gibt hierzu Aufschluss: „Nach Abschluss der Nachrückverfahren ist das Vergabeverfahren in einem Studiengang abgeschlossen […]“ (§28 Absatz 6). Jedes Bundesland hat seine eigene Verordnung, diese stimmen aber in den meisten Punkten zur Studienplatzvergabe überein. Das Losverfahren beginnt also erst, wenn das koordinierte Nachrückverfahren abgeschlossen ist.
Wann das koordinierte Nachrückverfahren in diesem Jahr endet, kannst du in der Terminübersicht auf hochschulstart.de sehen. Im Regelfall endet es Ende März für das Sommersemester oder Ende August für das Wintersemester. Sprich dieser Zeitraum ist der Startpunkt für das Losverfahren.
Zwischen dem Start des Losverfahrens und dem offiziellen Semesterbeginn liegen nur wenige Wochen. Dementsprechend begrenzt ist das Zeitfenster, in dem die Studienplatz-Börse auf freie-studienplaetze.de zugänglich ist.
Die reguläre Vergabe der Studienplätze für medizinische Studiengänge läuft zwar über Hochschulstart, für das Losverfahren sind jedoch die einzelnen Hochschulen verantwortlich. Daher verweist Hochschulstart ausdrücklich darauf: “Für die Anmeldung zu den entsprechenden Losverfahren müssen Sie direkt mit den betreffenden Hochschulen Kontakt aufnehmen. […] Richten Sie deshalb bitte sämtliche Anfragen zu den Losverfahren oder der Studienplatzbörse ausschließlich an die betreffenden Hochschulen, denn Hochschulstart kann Ihnen an dieser Stelle nicht weiterhelfen!“
(Quelle: www.hochschulstart.de)
Zusammengefasst: Das Losverfahren beginnt ...
- wenn das koordinierte Nachrückverfahren abgeschlossen ist
- im Sommersemester etwa zu Anfang April
- im Wintersemester etwa zu Anfang September
Sicherlich weißt du, dass der NC Medizin überdurchschnittlich hoch ist. Beim Losverfahren spielt er allerdings keine Rolle. Du musst dich nicht vorab über hochschulstart.de auf ein Medizinstudium beworben haben, um am Losverfahren für Medizin teilnehmen zu dürfen.
Alles was du brauchst ist eine Hochschulzugangsberechtigung. Also entweder die ...
- Hochschulreife (Abitur) oder
- ein medizinisches Fachabitur oder
- die Hochschulzugangsberechtigung durch berufliche Qualifizierung.
Umgekehrt heißt das aber: Wenn du dich bereits erfolglos auf den Studiengang beworben hattest, musst du dich dennoch separat für das Losverfahren anmelden. Also kurz gemerkt: Die klassische Studienplatzbewerbung und die Teilnahme am Losverfahren sind zwei komplett unabhängige Prozesse.
Mittlerweile findet das Losverfahren an den Hochschulen fast ausschließlich online statt. Das bedeutet, dass du dich bei der jeweiligen Hochschule entweder online für das Medizin Losverfahren registrierst oder eine E-Mail schickst. Welche Formalien und Fristen es zu beachten gibt, ist von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich. Daher ist es wichtig, dass du dich auf der Website der für dich relevanten Hochschulen ausreichend informierst.
Ob du den Status deiner Bewerbung für das Medizin Losverfahren abrufen kannst, hängt von der Hochschule und ihrem Bewerbungsprozess ab. Bei Hochschulen, die eine Online-Bewerbung über ihr hauseigenes Bewerbungsportal fordern, kannst du den Status meist einsehen. Bei einer Bewerbung per E-Mail oder Post bekommst du oft nur eine Rückmeldung, wenn du angenommen wurdest. Sprich, ein Ablehnungsbescheid wird dir in diesem Fall nicht erteilt.
Du hast Angst, dass deine Bewerbung für das Losverfahren untergeht? Diese Sorge ist bei einer Bewerbung per E-Mail oder Postsendung nicht unberechtigt, da bei diesen Varianten der Studienplatzbewerbung nicht zwangsläufig eine Eingangsbestätigung erfolgt. Aber wir haben zwei Tipps, mit denen du deine Nerven beruhigen kannst.
Falls eine Bewerbung per E-Mail verlangt wird, dann fordere eine Lesebestätigung an. So kannst du sicher sein, dass deine E-Mail nicht nur empfangen, sondern auch geöffnet worden ist. Falls eine postalische Bewerbung gefordert wird, versende diese auf alle Fälle als Einschreiben mit Rückschein.
Hier findest du eine Tabelle aller Hochschulen, die ein Losverfahren anbieten, wenn freie Studienplätze für einen Medizinstudiengang (Humanmedizin, Tiermedizin, Zahnmedizin oder Pharmazie) vorhanden sind. Du kannst aus der Tabelle außerdem ablesen, welchen der vier klassischen Medizinstudiengänge die jeweilige Hochschule anbietet.
Einige der genannten Universitäten bieten das Medizinstudium nur zum Sommer- oder Wintersemester an. Auch dies kann ein Grund sein, warum dort aktuell kein Medizin Losverfahren stattfindet.
Bei der Universität Oldenburg wird generell kein Losverfahren durchgeführt (siehe Quelle: Universität Oldenburg). Daher ist diese nicht in der Tabelle gelistet.
Der Vorteil des Losverfahrens liegt klar auf der Hand: Du hast die Chance, trotz unzulänglichem Numerus Clausus, einen Studienplatz für dein Traumstudium zu „gewinnen“. Aber die Sache hat leider einen Haken. Kommen wir also zum Nachteil des Losverfahrens.
Der Nachteil besteht darin, dass du oft erst während des laufenden Semesters darüber informiert wirst, dass dir ein freier Studienplatz zugelost worden ist. Das heißt, du verpasst den Studienstart, also die Ersti-Woche sowie die ersten Vorlesungen. Sowohl sozial als auch fachlich startest du somit mit einem kleinen Malus ins Studium. Im ersten Semester musst du dich anstrengen, um schnell aufzuholen.
In Anbetracht dessen, dass du dafür dein Traumstudium absolvieren kannst, wiegt der Vorteil den Nachteil schnell wieder auf.
Du hast über die Studienplatzvergabe im Losverfahren einen Studienplatz erhalten? Dann heißt es schnell agieren. Wenn du dich innerhalb der nächsten Tage nicht immatrikulierst, kommt der Platz ansonsten wieder in den Losungstopf.
Wie eingangs erwähnt, ist die Wahrscheinlichkeit, im Medizin Losverfahren einen Studienplatz zu erhalten, sehr gering. Deswegen solltest du dich nach Alternativen umschauen. Neben den vier klassischen Medizinstudiengängen Humanmedizin, Tiermedizin, Zahnmedizin und Pharmazie gibt es noch eine ganze Bandbreite an interessanten sowie gesellschaftsrelevanten Studienfächern im Gesundheitswesen.
Physician Assistance (Arzthelfer) oder Hebammen / Geburtenhelfer werden im Krankenhaus ebenso dringend benötigt wie Ärzte. Oder du hilfst dabei, die Gesundheitswelt mit technischen Neuerungen oder wissenschaftlichen Erkenntnissen zu revolutionieren. Es gibt diverse Studienangebote im Bereich Medizinische Informatik oder Biomedizin, die auf dich warten.
Noch Fragen zum Thema Studium?