Medizinische Informatik ist ein interdisziplinäres Studienfach, das verschiedene Bereiche miteinander verbindet – vor allem Informatik, Medizin und medizinische Spezialthemen wie Telemedizin oder E-Health. Ergänzt wird das Ganze durch Inhalte aus Mathematik, Softwareentwicklung und Betriebswirtschaft. Diese breite Ausrichtung sorgt dafür, dass du die passenden Methoden und Werkzeuge kennenlernst, um IT-Lösungen im Gesundheitswesen gezielt einzusetzen – etwa bei der Entwicklung von Diagnosesoftware, der Unterstützung therapeutischer Verfahren oder dem Aufbau digitaler Versorgungsstrukturen.
So erwarten dich z. B. folgende Fächer im Studienverlauf:
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Informatik & Technik
- Einführung in die Programmierung
- Algorithmen und Datenstrukturen
- Mathematik für Informatik
- Softwaresysteme
- IT-Sicherheit
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Medizin & Gesundheitswesen
- Medizinische Grundlagen
- Medizinische Terminologie
- Gesundheitsökonomie
- Medizinische Physik
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Datenanalyse & Datensysteme
- Signal- und Bildverarbeitung
- Medizinische Dokumentation
- Elektronische Patientenakten & Telemedizin
- Künstliche Intelligenz in der Medizin
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Weitere Fächer
- Ökonomie in der Medizininformatik
- Soziotechnische Aspekte der Informatik
- Kommunikation im interdisziplinären Umfeld
Das Medizinische Informatik Studium wird in folgenden Studienformen angeboten:
- Vollzeit
- Duales Studium
- Fernstudium
Zu den Voraussetzungen für das Medizinische Informatik Studium zählt eine gültige Hochschulzugangsberechtigung – die kannst du zum Beispiel durch eine der folgenden Qualifikationen nachweisen:
Formal:
- Abitur / Allgemeine Hochschulreife oder
- Fachabitur / fachgebundene Hochschulreife / Fachhochschulreife oder
- einen vergleichbaren Schulabschluss oder
- eine bestimmte berufliche Qualifikation (z. B. Meister)
Je nach Hochschule musst du außerdem ein dreimonatiges Praktikum in IT-Unternehmen und/oder klinischen Einrichtungen absolviert haben. Oft kannst du dieses aber bis zum dritten Semester nachholen. Außerdem empfehlen die meisten Hochschulen gute Schulnoten in Mathe und erste IT-Kenntnisse. Wenn du dich fragst, ob das Medizininformatik Studium schwer ist – mit Vorkenntnissen in diesen Bereichen kannst du dir den Einstieg erleichtern.
Du hast kein Abi? Das ist mittlerweile auch kein Hindernis mehr für ein Studium. An den meisten Hochschulen gibt es heutzutage verschiedene Lösungen. In unserem Artikel zeigen wir dir, wie du Gesundheit ohne Abitur studieren kannst.
Einen Numerus Clausus (NC) setzen die Hochschulen dann ein, wenn es mehr Bewerber*innen als Studienplätze gibt. Beim Bachelorstudium Medizinische Informatik ist das eher selten der Fall. Die Studiengänge an der Uni Tübingen und Uni Augsburg sind zulassungsbeschränkt, aber im Wintersemester 2024/25 wurden alle Bewerber*innen zugelassen.
Wenn du genauer wissen möchtest, wie der NC funktioniert und was er bedeutet, schau gerne in unseren ausführlichen Ratgeber zum Numerus Clausus (NC) im Gesundheitsstudium rein.
Mit einem Abschluss in Medizinischer Informatik hast du sehr gute Jobchancen – die Nachfrage nach IT-Fachkräften im Gesundheitswesen wächst stetig. Als Medizininformatiker*in kannst du in allen Einrichtungen des Gesundheitswesens und darüber hinaus auch in der Softwareentwicklung arbeiten.
Zu den typischen Einsatzfeldern von Medizininformatiker*innen zählen z. B.:
Du analysierst Abläufe in Kliniken, Arztpraxen oder Laboren und setzt technische Lösungen um, die den Alltag für Fachpersonal und Patient*innen effizienter und sicherer machen. Weitere spannenden Berufsoptionen stellen wir dir in unserem Artikel Berufe im Gesundheitswesen vor.
Dein Gehalt als Medizininformatiker*in kann je nach Berufserfahrung, Branche, Unternehmensgröße, Region und weiteren Faktoren deutlich variieren. Eine gute Nachricht: Als Informatiker*in im Gesundheitsbereich zählst du zu den gut bezahlten Fachkräften. Im Durchschnitt liegt das monatliche Bruttogehalt zwischen 5.180 Euro und 6.590 Euro – mit Luft nach oben, je nach Spezialisierung und Karriereweg.
(Quelle: Gehalt.de, Stand: 07/2025)
Mehr Gehaltszahlen findest du in unserem ausführlichen Artikel zum Gehalt im Gesundheitswesen.
Wie viel dich das Medizinische Informatik Studium kostet, hängt in erster Linie davon ab, ob du an einer privaten oder staatlichen Hochschule studieren wirst.
Da die Bundesländer öffentliche Hochschulen finanziell tragen, musst du dir in der Regel keine Gedanken über hohe Studiengebühren machen. Stattdessen wird nur der Semesterbeitrag fällig – jeweils zum Sommer- und Wintersemester. Er ist so etwas wie ein „Rundum-Paket“ für Studierende: Darin stecken der Sozialbeitrag, das Semesterticket für Bus und Bahn (Mobilitätsbeitrag), der Beitrag für die Studierendenschaft sowie ein kleiner Verwaltungskostenanteil. Je nach Hochschule bewegt sich die Höhe dieses Beitrags zwischen etwa 60 Euro und 475 Euro.
Im Unterschied zu staatlichen Hochschulen finanzieren sich private Hochschulen über Träger und Studiengebühren – und das macht sie deutlich kostspieliger. Einheitliche Regeln oder feste Gebührenmodelle gibt es hier nicht: Manche Hochschulen rechnen monatlich ab, andere pro Semester. Selbst derselbe Studiengang kann je nach Standort sowie Sommer- oder Wintersemester unterschiedlich viel kosten. Obendrauf kommen je nach Hochschule oft noch zusätzliche Posten wie Semesterbeiträge, Anmelde- oder Prüfungsgebühren – deren Höhe wiederum stark variieren kann.
Für ein Studium der Medizinischen Informatik an einer privaten Hochschule solltest du derzeit mit rund 250 Euro im Monat rechnen (Stand 2025).
Du hast den passenden Studiengang an deiner Wunschhochschule für dich gefunden und fragst dich, wie du all die Studienkosten stemmen sollst? Keine Sorge – es gibt verschiedene Möglichkeiten der Studienfinanzierung. Wir listen dir einige davon auf:
- BAföG Studium
- mit Nebenjob finanzieren
- Unterstützung der Eltern (KfW)
- Studienkredite (Hochschuleigene)
- Stipendien
- Ratenzahlung
- von der Steuer absetzen
- Hochschulrabatte (zum Beispiel Treue- und Geschwisterrabatte) und Angebote
- Bildungsfonds = Umgekehrter Generationenvertrag (UGV) BAföG?
Auf unserer Ratgeberseite zum Thema Kosten & Studienfinanzierung gibt es mehr Infos.
Nach deinem Bachelorabschluss kannst du direkt einen Master in Medizinischer Informatik anschließen. Die meisten Hochschulen bieten sowohl den Bachelor als auch den Master in diesem Fach an – du findest also genug Studienangebote. Häufige Optionen sind z. B.:
Je nach Hochschule ist eine Bachelor-Mindestnote (meist 2,5) sowie Berufserfahrung notwendig. Ein Eignungsverfahren zur Zulassung ist eher selten. Du kannst den Master berufsbegleitend oder auch in Vollzeit studieren und schließt es in der Regel in drei bis fünf Semestern mit dem Master of Science ab.