Die Grundvoraussetzung für das Pflegestudium ist die Hochschulzugangsberechtigung. Je nachdem, welche Studienausrichtung du wählst, musst du zusätzlich einige weitere Anforderungen erfüllen.
Formale Voraussetzungen
- Abitur / Allgemeine Hochschulreife
- Fachabitur / fachgebundene Hochschulreife / Fachhochschulreife
- einen vergleichbaren Schulabschluss oder
- eine bestimmte berufliche Qualifikation (z. B. Meister) oder
- Fachweiterbildung in der Pflege
- erweitertes Führungszeugnis
- ausreichender Impfschutz
Das Studium für Fachkräfte setzt eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung als Pflegefachmann bzw. Pflegefachfrau oder beispielsweise als
- Altenpfleger*in,
- Geburtshelfer*in,
- Kinderkrankenpfleger*in,
- Gesundheits- und Krankenpfleger*in oder
- Heilerziehungspfleger*in
voraus. In einigen Fällen wird zusätzlich verlangt, dass du bereits zwei Jahre im Beruf arbeitest. Einige Hochschulen, die das Studium berufsbegleitend anbieten, fordern einen Nachweis dafür, dass du während des Studiums berufstätig bist.
Um das primärqualifizierende Studium anzutreten, brauchst du in der Regel lediglich eine Hochschulzugangsberechtigung und gegebenenfalls ein ca. vierwöchiges Vorpraktikum. Je nach Uni bist du im Vorteil, wenn du bereits eine Pflegeausbildung absolviert hast und kannst dadurch deine Studienzeit verkürzen.
Aber Vorsicht: Es gibt auch Unis, die das Pflege Studium nur als duales Studium anbieten und du daher nicht bereits eine Ausbildung in dem Bereich absolviert haben darfst (beispielsweise die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg).
Wenn du die Ausbildung im Rahmen des Studiums absolvierst, kann es sein, dass du einen Ausbildungsvertrag bei einer Pflegeeinrichtung brauchst, bevor du dich für das Studium einschreiben kannst.
Du hast kein Abi, möchtest aber trotzdem studieren? Kein Problem! In unserem Ratgeber zum Studium ohne Abitur findest du hilfreiche Tipps.
Wie hoch ist der NC für ein Pflege Studium?
Der Numerus Clausus (NC) kann von Hochschule zu Hochschule und von Jahr zu Jahr ganz unterschiedlich ausfallen. Die meisten Pflege Studiengänge sind tatsächlich NC-frei. Das liegt daran, dass die meisten Hochschulen mehr Wert auf Berufserfahrung und deine persönliche Motivation legen. Private Hochschulen setzen in der Regel auf eigene Auswahlverfahren, wie beispielsweise ein Bewerbungsgespräch.
Wenn du mehr zum Thema NC lesen möchtest, dann klick dich in unseren gleichnamigen Ratgeber.
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Bachelor Vollzeit & dual
Bachelor Vollzeit & dual
Pflegemanagement
FOM Hochschule für Oekonomie & Management
Kostenloses Infomaterial
Hochschule merken
Pflege
Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen
Kostenloses Infomaterial
Hochschule merken
Pflege
Universität Tübingen
Kostenloses Infomaterial
Hochschule merken
Gesundheits- und Pflegewissenschaft, medizinische Terminologie, wissenschaftliche Methoden – gewisse Inhalte begegnen dir in jedem Pflegestudium. Wie es jedoch im Einzelnen aufgebaut ist, hängt ganz vom spezifischen Studiengang und der Hochschule ab.
Im primärqualifizierenden Studium lernst du zunächst Grundlagen des Pflegeberufs und medizinische Fachterminologie kennen. Hinzu kommen Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens, neue Ergebnisse aus der Pflegeforschung sowie rechtliche Grundlagen und Berufsethik.
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Pflege
- Methoden und Fertigkeiten in der Pflege
- Evidenzbasierte Pflege
- Pflege in sozialen Kontexten
- Rechtliche/politische Rahmenbedingungen im Pflegewesen
- Berufsethische und fachwissenschaftliche Reflexion von Versorgungsprozessen und deren Qualität
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Pflegeforschung
- Forschung für Gesundheitsberufe
- Pflegeforschung und Statistik
- Innovationen in der Pflege
- Entwicklungen im Professionalisierungsprozess der Pflege
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Medizinische Grundlagen
- Organsysteme gesunder Menschen
- Allgemeine Krankheitslehre
- Pathophysiologie (die Lehre von Krankheitshergängen und Funktionsstörungen)
- Biomedizin Klinisches Assessment (Einschätzung)
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Weitere Fächer
- Teamarbeit und Kooperation
- Zivil- und Sozialrecht
- Ethik und Geschichte
- Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens
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Mögliche Schwerpunkte
Das Studium ist auf das Berufsbild Pflegefachmann/Pflegefachfrau ausgerichtet und startet entsprechend generalistisch. Ob du dich im dritten Studienjahr auf einen der Schwerpunkte
- Gesundheits- und Kinderkrankenpflege oder
- Altenpflege
spezialisieren kannst oder die Richtung Pflegefachmann/Pflegefachfrau beibehältst, hängt von der Hochschule und den Praxispartnern ab.
Neben den Hochschulveranstaltungen absolvierst du Praxiseinsätze im Umfang von mindestens 2100 Stunden. Deine Einsätze teilen sich in der Regel auf ein (Universitäts-) Klinikum und mehrere Pflegeeinrichtungen auf. Die Praxisphasen sind ein wichtiger Bestandteil des Studiums und Voraussetzung für die Berufszulassung, da du hier lernst, dein Wissen rund um pflegerische Maßnahmen umzusetzen. Du kannst dir aber Pflegepraxis aus einer vorherigen Ausbildung, Berufstätigkeit oder Praktika anrechnen lassen und so deine Studienzeit deutlich verkürzen.
Ein Studium, das sich an erfahrene Fachkräfte richtet, baut auf deinem pflegerischen und medizinischen Wissen auf und sieht keine Praxiseinsätze vor. Du erlernst Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens und bringst dein Fachwissen auf einen topaktuellen Stand. Daneben werden je nach Hochschule verschiedene Studienschwerpunkte angeboten, beispielsweise in den Bereichen Management, Pflegeforschung, rechtliche oder betriebswirtschaftliche Kompetenzen oder in einem bestimmten pflegerischen Fachbereich.
Typische Studieninhalte sind unter anderem:
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Pflegewissenschaften und Pflegeforschung
- Empirische Gesundheitsforschung
- Forschungsmethoden
- Pflegediagnostik und -maßnahmen
- Psychologie
- Evidence Based Nursing
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Pflegemanagement
- Personalmanagement
- Rahmenbedingungen des Gesundheitsmarktes
- Qualitätsmanagement in der Pflege
- Finanzierung und Qualität pflegerischer Versorgung
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Pflegerische Fachbereiche
- Gerontologie
- Klinische Geriatrie und Rehabilitation
- Palliative Care
- OP- und Anästhesiepflege
- Pflege in der Psychiatrie Intensivpflege
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Weitere mögliche Fächer
- Recht im Gesundheits- und Sozialwesen
- Gesundheitsindustrie und Innovation
- Medizin- und Pflegerecht
- Beratung und Anleitung
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Mögliche Schwerpunkte
Das Pflegestudium wird in folgenden Studienmodellen angeboten:
Zu Hause studieren, 100% online
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Als Absolvent*in des Pflege Studiums bist du top ausgebildet und punktest mit der Doppelqualifikation Bachelor + Berufszulassung. Du kannst unter anderem in diesen Einrichtungen durchstarten:
- Krankenhaus
- (Kinder-)Klinik
- Altenheim
- Praxis
- Sozial- und Krankenversicherung
- Pflegeberatung
Neben der Arbeit in der Pflege stehen dir mit etwas Berufspraxis und einer entsprechenden Weiterbildung viele Berufswege offen: Wenn du ein hohes Maß an wissenschaftlichem Interesse mitbringst und nach dem Bachelor weiter studieren willst, kannst du auch eine Karriere in der Forschung und Lehre anpeilen. Als berufserfahrene Fachkraft kannst du mit einem Bachelorabschluss beispielsweise in den Bereichen Pflegeplanung, Qualitätskontrolle, Personalwesen, Case- und Projektmanagement eingesetzt werden.
Typische Jobs für Berufserfahrene nach dem Pflegestudium:
- Pflegedienstleitung
- Wohnbereichsleitung
- Stationsleitung
- Universitäre Forschung und Lehre
Gehalt während des Pflege Studiums
Eine Pflegeausbildung wird grundsätzlich ab dem ersten Lehrjahr vergütet. In einer Einrichtung des öffentlichen Dienstes können Auszubildende mit einer Ausbildungsvergütung von
- rund 1.415 EUR im ersten Ausbildungsjahr
- rund 1.477 EUR im zweiten Ausbildungsjahr
- rund 1.578 EUR im dritten Ausbildungsjahr
rechnen (Stand: 2025).
Bei einem Pflegestudium ist das allerdings nicht zwingend der Fall. Zumindest ist deine Hochschule nicht verpflichtet, dir ein Ausbildungsgehalt zu zahlen. In den allermeisten Fällen vereinbaren die Unis aber mit den Pflegeeinrichtungen, in denen du deine Praxisstunden leistet, dass deine Arbeitsstunden auf dem Niveau der Pflegeausbildung vergütet werden. Hat deine Uni keine entsprechende Vereinbarung getroffen, kannst du selbst ein Gehalt mit den entsprechenden Einrichtungen treffen.
Welches Gehalt kann ich nach dem Pflege Studium erwarten?
Allgemeingültige Aussagen zum Gehalt zu machen, ist immer eine schwierige Angelegenheit, denn es fließen einfach zu viele Faktoren in die Vergütung nach deinem Studium ein: Unter anderem Unternehmensgröße, Standort, Abteilung, Position, Studienabschluss, evtl. Berufserfahrung etc. – und natürlich auch dein persönliches Verhandlungsgeschick. Wir können aber mit Sicherheit sagen: Du kannst als Berufseinsteiger*in mit ca. 3.720 Euro Bruttomonatsgehalt rechnen. Als berufserfahrene Fachkraft kannst du zwischen 3.800 und 4.220 Euro verdienen. (Quelle: Gehalt.de, Stand: 10/2025)
Wie viel dich das Pflege Studium kostet, hängt in erster Linie davon ab, ob du an einer privaten oder staatlichen Hochschule studieren wirst.
Staatliche Hochschulen
Da staatliche Hochschulen von den Bundesländern finanziell unterstützt werden, zahlst du in der Regel* keine Studiengebühren. Lediglich der Semesterbeitrag wird zum Sommer- und Wintersemester fällig. Er setzt sich aus dem Sozialbeitrag, dem Mobilitätsbeitrag (= Semesterticket), dem Studierendenschaftsbeitrag und einem Verwaltungskostenbeitrag zusammen. Je nach Hochschule liegt der Semesterbeitrag zwischen rund 60 Euro und 475 Euro. *Sonderregelungen kann es zum Beispiel für Zweitstudierende, Langzeitstudierende oder Nicht-EU-Ausländer*innen geben.
Private Hochschulen
Im Gegensatz zu staatlichen Hochschulen finanzieren sich private Hochschulen durch Trägerschaften und Studiengebühren und sind dadurch deutlich teurer. Dabei gibt es kein einheitliches System und keine einheitlichen Gebühren: An einigen privaten Hochschulen zahlst du die Studiengebühren pro Monat, an anderen pro Semester. Gut zu wissen ist außerdem, dass für den gleichen Studiengang – je nach Standort und Sommer- oder Wintersemester – die Gebühren unterschiedlich hoch ausfallen können.
Zusätzlich werden je nach Hochschule Semesterbeiträge, Anmelde- oder Prüfungsgebühren erhoben. Diese können je nach Hochschule und Studienform stark variieren.
Für ein Pflege Studium an einer privaten Hochschule kannst du mit Kosten zwischen 170 bis 450 Euro pro Monat rechnen.
Jedes Studium kostet Geld. Studiengebühren privater Einrichtungen summieren sich schnell. Aber auch, wenn du nur den Semesterbeitrag zahlen musst, fehlt dir diese Summe am Ende des Monats auf deinem Konto. Es gibt allerdings einige Finanzierungsmöglichkeiten, die du teilweise miteinander kombinieren kannst:
- BAföG
- Studium mit Nebenjob finanzieren
- Unterstützung der Eltern
- (KfW) Studienkredite
- (Hochschuleigene) Stipendien
- Ratenzahlung von der Steuer absetzen
- Hochschulrabatte (zum Beispiel Treue- und Geschwisterrabatte) und Angebote
- Bildungsfonds = Umgekehrter Generationenvertrag (UGV)
BAföG? Bildungsfonds? Was ist das denn? Du stehst ganz am Anfang des Studiums und hast keine Ahnung, was die verschiedenen Finanzierungsarten bedeuten? Auf unserer Ratgeberseite zum Thema Kosten und Studienfinanzierung bringen wir Licht ins Dunkel und erklären dir die einzelnen Punkte ausführlicher.
Pflege Masterstudiengänge setzen ein Pflege Bachelorstudium und in einigen Fällen ebenfalls einschlägige Berufserfahrung voraus. Das Angebot an Pflege Masterstudiengängen ist relativ groß. Häufig sind sie darauf ausgerichtet, dich für leitende Positionen in Pflegeeinrichtungen zu qualifizieren. Du findest allerdings auch Master, die auf einen Fachbereich der Pflege oder die Pflegeforschung spezialisiert sind.
Typische Schwerpunkte sind:
- Pflegemanagement
- Palliative Care
- Advanced Nursing Practice
- Gesundheits- und Pflegewissenschaft